Mestre Bimba ist der Begründer der Capoeira Regional. Die Entwicklung der Capoeira Regional kann als eine Neuerfindung der Capoeira gesehen werden. Mestre Bimba wird am 23. November 1900 in Salvador im brasilianischen Bundesstaat Bahia geboren, mit dem Namen Manuel dos Reis Machado.
Mit 12 Jahren fängt er an, bei einem Afrikaner namens Bentinho Capoeira zu lernen. Damals wird Capoeira auf der Straße und an öffentlichen Plätzen als etwas Alltägliches praktiziert, allerdings ohne System und ohne einen Großteil der Rituale und Traditionen, wie zum Beispiel die Batizado, die Graduierung und die Formatura, welche sie heute auszeichnen. Mestre Bimba holt die Capoeira von den Straßen in geschlossene Trainingsräume, entwickelt Pflichtsequenzen, disziplinarische Normen, bestimmte Rhythmen für die verschiedenen Arten des Spiels, hierarchische Ordnung unter den Schülern und eine ganze Reihe von Ritualen, welche bis heute ausgeführt werden. Forschern zufolge führt Mestre Bimba in seiner Lehrmethode bestimmte Angriffe ein, welche vorher in der Capoeira nicht existierten, um die Capoeira als Kampfkunst effizienter zu machen. Er gewinnt als erster Capoeirista einen Kampf im Ring, wodurch sich das Bild verstärkt, dass man bei der Capoeira Regional aufrechter spielt, weniger Bewegungen auf dem Boden verwendet und sich auf schnelle Tritte auf Kopfhöhe konzentriert.
Mestre Bimba holt die Capoeira von den Straßen in geschlossene Trainingsräume, entwickelt Pflichtsequenzen, disziplinarische Normen, bestimmte Rhythmen für die verschiedenen Arten des Spiels, hierarchische Ordnung unter den Schülern und eine ganze Reihe von Ritualen, welche bis heute ausgeführt werden.
Mestre Bimbas wichtigstes Verdienst ist aber, dass Capoeira, die bisher als Verbrechen angesehen wurde und als solches sogar im Strafgesetzbuch verankert war, auf einmal akzeptiert wird und sogar Anerkennung findet.
Das kommt wohl daher, dass die Capoeira durch die von Mestre Bimba eingeführten Regeln und Disziplin keine Gefahr mehr darstellt. Mestre Bimba fängt sogar an, an der medizinischen Fakultät von Salvador Capoeiraunterricht zu geben und unterrichtet daher auch Leute aus den privilegierten Gesellschaftsschichten. So erlangt er schließlich auch die Genehmigung, eine Capoeiraschule zu eröffnen.
All dies geschieht in den 30er Jahren. Zur selben Zeit ist die Politik Brasiliens nationalistisch ausgerichtet. Aus kultureller Sicht durchlebt Brasilien eine Suche nach seiner „wahren“ Identität. Vor diesem Hintergrund kann man die Capoeira plötzlich anders betrachten, nicht mehr als Verbrechen, sondern als unverwechselbares und unnachahmliches Merkmal der Identität des Landes (Brasilien war damals noch nicht berühmt für seinen Fußball).
Der Höhepunkt dieser radikalen Veränderung der Bedeutung der Capoeira ist 1953 ein Treffen Mestre Bimbas mit dem damaligen Präsidenten der Republik Brasiliens, der Capoeira zum einzigen echten brasilianischen Sport erklärt.
Nach einer Phase der großen Berühmtheit bekommt Mestre Bimba finanzielle Schwierigkeiten, welche sein Überleben in Salvador gefährden. Da er sich in Salvador vergessen fühlt, zieht er auf der Suche nach mehr Anerkennung 1973 in einen anderen Bundesstaat Brasiliens (Goiânia), wo er im darauf folgenden Jahr stirbt.